Israel – Perspektiven

Eine Orientierungshilfe aus christlicher Sicht

Karl Klanner, Gründer und langjähriger Leiter der ICEJ-Österreich, setzt sich im neu erschienenen Buch mit dem Titel „Israel – Perspektiven Eine Orientierungshilfe aus christlicher Sicht“ mit zentralen Fragen im Umgang mit Israel aus historischer, biblischer und aktueller Sicht auseinander. Der erste Abschnitt zur Kirchengeschichte hat die Beziehung zwischen Juden und Christen von der Antike über das Mittelalter, in der Reformation bis ins 21. Jahrhundert zum Inhalt. Danach folgen Fragestellungen zu einzelnen Themen aus christlich-biblischer Sicht: Die Bünde Gottes mit dem israelitischen Volk und deren Relevanz nach dem Kommen Jesu, Israels bleibende Berufung, Jesu Tod als Erlösungswerk für alle Menschen, die biblische Begründung einer zweiten Rückkehr der Juden, die biblischen Landesgrenzen sowie Aussagen über die „letzten Dinge” und das Laubhüttenfest. Schließlich wird in einem dritten Abschnitt der Frage nachgegangen, wie Christen, die an den bekanntesten Juden der Weltgeschichte – Jesus Christus – glauben und ihn verehren, heute praktisch mit dem Thema Israel umgehen können.

Leseproben

„Zusammenfassend können zur Frage, wie im Christentum mit einem biblisch begründeten Anspruch des jüdischen Volkes auf eine Rückkehr in ihr früheres Heimatland im Laufe der Geschichte umgegangen wurde, folgende Entwicklungen festgehalten werden. In der frühen Kirche setzte sich nach einer Phase der Entfremdung von Juden- und Heidenchristen ein christlicher Antijudaismus durch, der die Abkehr der Christen vom jüdischen Erbe sowie eine Ausgrenzung und jahrhundertelange Verfolgung der Juden zur Folge hatte. […] Für christliche Theologen des Mittelalters spielten die Juden keine bedeutende Rolle, ihre mögliche Rückkehr in das Heilige Land wurde kaum thematisiert.

Dies änderte sich erst mit der Reformation und dem damit verbundenen intensiven Studium der biblischen Schriften. Erstmals wird eine physische Rückkehr der Juden in das Land der Väter von Repräsentanten der Reformation vertreten – eine Lehrmeinung, die daraufhin im Puritanismus populär wurde. Der puritanische Einfluss bewirkte, dass viele Christen in England und später Amerika es als eine Berufung von Gott verstanden, die Juden bei ihrer Rückkehr ins Heilige Land zu unterstützen. Einen entscheidenden Impuls gab dazu auch der deutsche Pietismus, der die Missionierung der Juden als zentrale christliche Pflicht formulierte. Die engagierte politische Arbeit christlicher Zionisten trug maßgeblich dazu bei, dass im 19. Jahrhundert noch vor dem Beginn des politischen Zionismus die Großmächte im damaligen Palästina politisch präsent waren.“

„Christen wie Juden glauben an das Kommen eines Messias. Für die Christen ist nach den Verheißungen des Alten Testamentes Jesus als Messias bereits gekommen. Ebenso haben sich die biblischen Feste Pessach durch Ostern (Tod und Auferstehung) und Schawuot durch Pfingsten (Ausgießung des Heiligen Geistes) erfüllt. Es ist deshalb naheliegend, dass die Wiederkunft Jesu mit dem Laubhüttenfest in Zusammenhang steht. Auch in der jüdischen Tradition ist mit Sukkot eine Erwartung auf das Kommen des Messias oder einer messianischen Zeit verbunden.

Im Kontext unserer Überlegungen zur Wiederherstellung Israels sollte seitens der Christen gerade dem Laubhüttenfest eine besondere Aufmerksamkeit und Beachtung gegeben werden. Jährlich strömen tausende christliche Pilger zum Laubhüttenfest nach Jerusalem, um den Gott Israels anzubeten. Diese christlichen Feiern werden von vielen Gläubigen und Pilgern aus dutzenden Nationen als prophetische Veranstaltungen wahrgenommen – sozusagen als ein Schatten oder eine Vorausschau dessen, was noch kommen wird. Inmitten des scheinbar hoffnungslos verfahrenen Nahostkonfliktes erleben es viele Gläubige als ein starkes Zeichen der Einheit und des Friedens, wenn jüdisch-messianische und arabisch-christliche Pastoren gemeinsam das Abendmahl feiern und einander in Liebe begegnen. Es wird eine Einheit und eine Atmosphäre spürbar, die wohl auch die Anfänge der Christenheit geprägt hat – ein Friede, den die Welt nicht geben kann (Joh 14,27).“

„Bei einer Neupositionierung in Sachen Israel geht es aber auch darum, sowohl im Leben der christlichen Gemeinde als auch im Leben der einzelnen Gläubigen eine richtige Balance zu finden. Einerseits gilt es, dem jüdischen Erbe und einer Solidarität gegenüber dem jüdischen Volk und Land Israel einen angemessenen Platz zu geben. Andererseits darf diese neue Offenheit nicht dazu führen, dass Israel überhöht wird und Traditionen und Bräuche wieder in die christliche Praxis eingeführt werden, die laut dem „Apostelkonzil“ (Apg 15) für Heidenchristen keine heilsentscheidende Bedeutung haben.

Um diese Gratwanderung in einer weisen Art und Weise zu bewältigen, werden besonders die Verantwortlichen in den Kirchen und christlichen Gemeinden nicht umhin kommen, offene theologische und praktische Fragen im Umgang mit dem jüdischen Erbe und dem heutigen Judentum ehrlich zu diskutieren und zu klären versuchen.”

Kommentare zum Buch

„Israel-Perspektiven“ ist eine hervorragende Orientierungshilfe, um sich mit dem Thema Israel auseinanderzusetzen. Es ist biblisch fundiert und Karl Klanner, mit jahrelanger Erfahrung von vielen Israelreisen, kennt das Thema wie kaum ein anderer. Daher möchte ich meine wärmste Empfehlung für dieses Buch aussprechen.

Dr. Jürgen Bühler

„Jeder Christ sollte sich in seinem Leben einmal mit dem Volk Israel beschäftigen. Doch 4000 Jahre Israel-Geschichte mit all den politischen Wirren erschöpft die Bereitschaft. Dieses Buch bringt es auf den Punkt. Deswegen: Prädikat wertvoll.“

Ingolf Ellßel

„Das von Karl Klanner verfasste Buch „Israel-Perspektiven” ist ein wertvoller und wichtiger Beitrag für die christliche Gemeinde (den Leib Christi), weil es den bemerkenswerten Weg Israels im Hinblick auf seine von Gott gegebene Berufung darlegt, nämlich den Nationen Erlösung zu bringen. Jesus bestätigte das, als er sagte: „Das Heil kommt von den Juden” (Johannes 4,22). „Israel-Perspektiven” ist außerdem reich an historischen und biblischen Inhalten, welche dies aufzeigen. Mehr noch, es fordert Christen heraus, ihre biblische Verantwortung gegenüber Gott und dann gegenüber Israel zu verstehen und diese wahrzunehmen.
Dieses Buch ist gut geschrieben, leicht zu lesen und biblisch fundiert. Es ist lesenswert und sehr erbaulich.“

Malcolm Hedding

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